Etwa um 1800: Für die Glasbläser, Uhrmacher und Holzherren ist Rotterdam zum Inbegriff für Fortschritt und Reichtum geworden. Insbesondere Schwarzwaldtannen sind bei holländischen Schiffsbauern sehr begehrt. Ihre Teilhabe am Handel feiern die Bewohner eines abgelegenen Schwarzwalddorfes bei ihrem alljährlichen Fest. Ihre Zuversicht in die Zukunft und Fortschrittsgläubigkeit kommen zum Ausdruck. (Song 1: Rotterdam). – Peter Munk allerdings, ein armer Köhlerjunge, fühlt sich davon völlig abgehängt. Er hält sich für den großen Verlierer. Er befürchtet, dass sich Lisa, seine große Liebe, vom Reichtum des Tanzbodenkönigs verführen lässt (Song 2: Ich lieb´ dich). Zumal Peter sieht, dass die reichen Männer des Dorfes zwar wegen ihres Geizes verhasst sind, auf der anderen Seite aber auch höchstes Ansehen genießen. (Song 3: Wir haben Geld).
Peters Mutter erzählt von Schatzhauser, einem Waldgeist, der Sonntagskindern zu Wohlstand verhilft (Song 4: Peters Wünsche). Peter, selbst ein Sonntagskind, wittert seine Chance, aus dem perspektivlosen Trott seines Köhlerdaseins auszubrechen.
In einem Gasthaus erzählen ihm die Flößer vom Holländer-Michel, der es zu großem Reichtum brachte, indem er die Holzherren um ihre Einnahmen prellte. Peter grenzt sich davon strikt ab. Als Sonntagskind mit Schatzhauser im Hintergrund habe er solche Betrügereien nicht nötig. Die Flößer, die Holländer-Michel wie einen Helden feiern, empfinden Peters Auftreten als Provokation. Ehe der Konflikt eskaliert, greift die Wirtin ein, indem sie den Flößern einen Spiegel vorhält: Der Handel mit Rotterdam hat sie gierig und skrupellos gemacht (Song 5: In Holland gibt´s Gold).
Schatzhauser stellt sich quasi als „Anlagenberater“ vor. Ihm gehe darum, das Vermögen herauszukitzeln, das in jedem Menschen selbst steckt, damit er dann etwas aus sich macht. (Song 6: Ensemble: Schatzhauser). In diesem Sinne erwartet er Peter.
Der begegnet auf dem Weg zu Schatzhauser dem Holländer-Michel, der ihm viel Geld verspricht, wenn er sich ihm anschließt. Schatzhauser kommt hinzu, und nun werben beide um Peter (Song 7: Es ist so einfach). Peter entscheidet sich für Schatzhauser, worauf Holländer Michel voller Wut seinen Zauberprügel auf ihn schleudert. Als Peter den Angriff abwehren will, verwandelt sich der Prügel in eine Schlange. Schatzhauser rettet Peter aus der Gefahr und gewährt ihm als Sonntagskind drei Wünsche. Er ermahnt ihn aber, vernünftig auszuwählen.
Als Erstes wünscht sich Peter, den Tanzbodenkönig im Tanz zu besiegen und immer so viel Geld in der Tasche zu haben wie der reiche Ezechiel. Schatzhauser ist entsetzt über derartig dumme Wünsche, doch er muss sie Peter erfüllen. Als Zweites wünscht er sich eine Glashütte. Auch diesen Wunsch erfüllt Schatzhauer, den dritten darf er mit dem Verweis auf die Fragwürdigkeit der Wünsche verweigern.
Tatsächlich besiegt Peter den Tanzbodenkönig im Tanzduell (Song 8). Lisa freut sich mit Peter, doch sie verfolgt sein Imponiergehabe zunehmend skeptisch. Peter muss erkennen, dass er bei Lisa so nicht landen kann und vermutet dahinter eine Intrige Schatzhausers. Unter wüsten Beschimpfungen fordert Peter die Erfüllung des dritten Wunsches. Als er Schatzhauser packen will, verwandelt der sich in glühendes Glas und Peter verbrennt sich die Finger (Song 9: Pass auf!).
Als Ezechiel beim Kartenspiel seine gesamte Barschaft an Peter verliert, erfüllt sich ein weiterer Wunsch. Denn nun, da Ezechiel kein Geld mehr in der Tasche hat, hat auch Peter keins mehr. Nicht einmal seine Zeche kann er bezahlen und er wird als Betrüger aus dem Gasthaus geworfen (Song 10: Rauswurf). Holländer-Michel erwartet ihn dort schon: „Na, kommen wir jetzt ins Geschäft?“
– Pause –
Holländer-Michel hat schon vielen zu Reichtum verholfen, indem er ihnen ihr Herz abgekauft hat. Die bewahrt er wie Trophäen in einem großen Schrank auf. Jetzt, da Holländer-Michel nicht zu Hause ist, wagen sich die Herzen aus dem Schrank heraus. Deprimiert bejammern sie zunächst ihr Schicksal. Doch mischt sich in die Klage zunehmend trotziger Widerstand: „Was uns verloren ging, woll´n wir uns wiederhol´n, wir rufen herzhaft auf zur Rebellion.“ (Song 11: Verletzte Herzen) Als sich Holländer-Michel und Peter nähern, ziehen sie sich in den Schrank zurück. Er zeigt Peter seine Herzenssammlung. In ihr erkennt Peter die Herzen vieler reicher Männer aus der Umgebung und willigt ein, für 100.000 Taler auch seins herzugeben. Holländer-Michel setzt Peter dafür ein Herz aus Stein in die Brust und feiert mit zynischem Spott den neuerlichen Triumph seiner Verführungskunst über die Menschen (Song 12: Kaltes Herz).
Peter hat mit seinem Herzen auch jegliches Gefühl verloren, er erkaltet seelisch und kann sich über nichts mehr freuen. Das Anhäufen von Reichtum, den er gegen jeden verteidigt, gilt ihm als einziger Lebenssinn (Song 13: Alle wollen nur mein Geld).
Dem geschäftsschädigenden Ruf, ein eiskalter und skrupelloser Wucherer zu sein, möchte er mit der Verbindung zu Lisa begegnen, die sich aber längst abgewendet hat. Mittels einer Intrige zwingt Peter sie zur Hochzeit und überhäuft sie mit Schmuck und Edelsteinen. Lisas Glanz soll auf ihn abstrahlen, damit er umso schamloser seine Geschäfte betreiben kann: „Bezauberndes Wesen, verführerisch frisch, je stärker sie auffällt, desto mehr fällt auf mich.“ (Song 14: Der Ring) Das Fest eskaliert im Streit, als Peter Lisas Vater hinauswirft.
Lisa sieht sich nach der Heirat einem kaltherzigen Menschen gegenüber, zugleich erinnert sie sich aber daran, wie sie beide sich einmal liebten. Deshalb ist sie davon überzeugt, dass Peter in seinem tiefen Inneren ein gutes Herz habe. Mit seiner Härte wolle er sie nur auf die Probe stellen. (Song 16: Lisas Rechtfertigung). Als sie jedoch einem alten Mann aus Mitgefühl Brot und Wein anbietet, empfindet das Peter als unerhörte Vergeudung seines Besitzes und erschlägt sie (Song 17: Mord). Der alte Mann entpuppt sich als Schatzhauser, der Peter zu vernichten droht, wenn er nicht umgehend den Weg zu Umkehr und Reue findet. Ohne Herz ist Reue allerdings unmöglich (Song 18: Schaff dir ein wärmeres Herz an).
Peter steht unter Druck. Er erinnert sich an die Zeit, in der er noch sein Herz besaß und ihm wird bewusst, dass die Rechnung mit Holländer-Michel nicht aufgegangen ist. In ihm kommen Zweifel im Hinblick auf seine herzlose Lebensführung auf. Er sucht Rat bei Ezechiel, der ebenfalls einen Stein in der Brust trägt. Doch dessen Ansichten (Song 19: Schwankende Böden) verstärken nur Peters Zweifel.
Daher bittet er Schatzhauser, den dritten Wunsch zu erfüllen: nämlich ihm wieder zu seinem Herzen zu verhelfen. In diesem Punkt ist Schatzhauser allerdings machtlos, das müsse Peter selbst bewerkstelligen und rät ihm zu einer List. Den Ratschlag befolgend, kann Peter Holländer-Michel dazu bewegen, ihm für einen Moment sein echtes Herz wieder einzusetzen. Als ihn daraufhin wieder Gefühle durchströmen, empfindet er Freude und Kummer: „Wie konnte ich dich so verletzen, ich hab´ geglaubt, ich brauch dich nicht“ (Song 20: Hör´ auf dein Herz). Als Holländer-Michel das Herz zurückverlangt, gelingt Peter mit Hilfe der anderen Herzen die Flucht (Song Reprise: Verletzte Herzen).
Mit der Fähigkeit zu fühlen, wird sich Peter auch all seiner Untaten bewusst. Völlig verzweifelt über sein verfehltes Leben bittet er Schatzhauser, ihn zu töten. Doch weil Peter nunmehr echte Reue zeigt, bekommt er eine zweite Chance: Lisa und Peters Mutter erscheinen, und auch sie vergeben ihm. Der Anfang zu einem neuen, glücklichen Leben ist gemacht (Song 21: Mach einen Anfang).